Liebes Hochzeitspaar, hier geht es um das Thema Hochzeitsfotografen Preise!
Was möchtet ihr für einen Hochzeitsfotografen ausgeben? Wie viel sind euch die Fotos wert?
Nun ja.. Lange habe ich überlegt, ob ich das Thema als Guide veröffentlichen soll oder nicht. Schlussendlich habe ich mich dazu entschieden. Also, was bist du bereit für deine Hochzeitsfotos / Hochzeitsreportage zu zahlen? Warum kostet der Hochzeitsfotograf oder kosten die Hochzeitsreportagen so viel?
Grundsätzlich spielt das Thema Geld bei vielen eine große Rolle. Die einen haben es und die anderen legen das Budget ihrer Hochzeit in unüberlegte Reihenfolge der Priorität, die anderen haben es nicht und besorgen sich einen Hochzeitskredit. Grundsätzlich ist es sehr wichtig darüber im Klaren zu sein, was die Erinnerung in Ewigkeit prägt.
- Nein, das ist nicht die Torte.
- Nein, das ist nicht der tolle Saal.
- Nein, das ist nicht das Essen.
Ja, es ist der Deejay / Band, der die Laune eurer Party auf Trab hält und der Fotograf, der euch Fotos für die Ewigkeit macht. Aber was hat das nun mit dem Preis zu tun?
Um es gleich vorweg zu nehmen, ich werde mich keineswegs Rechtfertigen was es bedeutet, als Hochzeitsfotograf selbständig zu sein und euch auflisten, welche Ausgaben ich mit dem Einkommen alles abzudecken habe.
Für euch ist es grundsätzlich wichtig zu entscheiden, was ihr für den Hochzeitsfotografen ausgeben möchtet und wie viel euch das ganze Wert ist!
Auf der Suche nach einem Hochzeitsfotografen wird ihr schnell bemerken, dass es den „billigen“ gibt und den „vom Preis höheren“. Aber warum ist das Preisniveau so unterschiedlich?
Es ist es besser euch zu erklären, dass ein Fotograf nicht nur eine Kamera gekauft hat und gute Fotos macht. Der eine oder andere hat sicherlich auch eine hochwertige Kamera, aber sehen eure Fotos genau so aus? Bei einer Hochzeit entstehen viele verschiedene unvorhersehbare Momente. Bewegende Menschen, verschiedene Lichtsituationen der Räumlichkeiten und die Dinge, die nicht gesehen werden. Es gibt einiges an Arbeitsaufwand, darauf ich jetzt nicht näher eingehen möchte.
Mit den Jahren wuchs die Reportagefotografie, die gab es früher noch nicht! Ich bezeichne die heutige, moderne Fotografie als Kunst. Die Farben, das Aussehen und das gesamte Bild muss unaustauschbar sowie unvergleichbar sein. Die klassische Fotografie gefällt mir nicht, ist nicht meins. Sie ist altmodisch, aber das ist wiederum Geschmackssache.
Meine lieben Hochzeitspaare, macht euch um das Budget für den Fotografen intensiv Gedanken..
Schlussendlich bekommt ihr das, was ihr bezahlt.
Ich hatte ein Brautpaar bei mir im Büro sitzen, die sagten.. „Lieber Tony, wir können dich nicht buchen, das Budget für den Hochzeitsfotografen haben wir tiefer eingeplant“. Ein anderer Fotograf hat sie dann begleitet. 6 Monate später, nach dem sie die Fotos erhalten haben meldete sich das Paar erneut bei mir, mit der Bitte, ob ich ihnen helfen könnte! Ihre Hochzeitsfotos seien die reinste Katastrophe geworden.
Leider kann ich nach der Hochzeit nicht mehr so viel machen. Die Fotos in der Rohdatei geben Hochzeitsfotografen selten raus, denn nur mit der Rohdatei sind ein paar Fehler korrigierbar. Die Hochzeit zu wiederholen wäre praktisch, das kann ich leider danach nicht mehr. Wenn ich es nur könnte :-)
Es gibt jedoch weit verbreitete Mythen, die ich aufdecken möchte.
- Der Fotograf der für 2000,- Euro eine Hochzeitsreportage anbietet, hat keinen Stundenlohn von 200,- Euro
- Die Pre– und Postproduktion erfordert mehrere Stunden an Arbeit
- Die Tätigkeit die er vor Ort macht, sind vielleicht 10% von dem, die der Fotograf wirklich macht
- Es können in dem Zeitraum bis Max. 40 Hochzeiten à 10 Stunden Reportagen fotografiert werden
- Das Jahr hat ca. 50 Wochenenden. In Europa sind von März-Oktober Hochzeiten. In den Sommermonaten heiraten mehr Menschen als im Winter. Reell wären es also 34 Wochenenden
- Theoretisch können Fr. / Sa. und So hintereinander Ganztagsreportagen fotografiert werden, praktisch ist das leider nicht möglich
Ist der Fotograf ein allgemeiner Fotograf (fotografiert Tiere, Portraits, Akt etc.) oder ist es ein reiner Hochzeitsfotograf? Wenn er auf Hochzeiten spezialisiert ist, dann ist unternehmerisch folgendes zu bedenken. Das Geschäft kann langfristig nur funktionieren, wenn die Zahlen stimmen. Wie bei jeder Selbständigkeit!
In dieser Rechnung hängen viele Faktoren mit drin, aber grob gesagt passt es: Ein Bruttojahresgehalt eines Angestellten von ca. 50.000,- Euro erfordert im Vergleich 100.000,- Euro Umsatz eines Fotografen, um etwa auf den gleichen Verdienst zu kommen.
Rein rechnerisch wird das nicht einfach, unterhalb von 2000,- Euro von einer Hochzeit zu Leben.
Kollegen mit ihren angebotenen Leistungen zu vergleichen ist von daher nicht machbar! Jeder Fotograf besitzt auch einen eigenen Stil, bestimmte Farben, eine unvergleichbare Fotografie. Hinzu noch, wie ist der menschlich, was für einen Eindruck macht er während der Hochzeit etc.. Passt die Fotografie zu euch, findet ihr die Hochzeitsfotos toll? Ich kann nur davon abraten eine Entscheidung zu treffen, die rein aus Kostengründen getätigt wird! Heute machen es Google (Bewertungen), Instagram (Fotos) und einige Social-Media Kanäle für das Hochzeitspaar etwas einfacher!
Es gibt noch eine einfache Rechnung, die euch vielleicht helfen wird.
Wenn es um eine Differenz von ca. 800 Euro für den Hochzeitsfotografen geht und das Budget nicht ausreichend ist, dann kann die Rechnung vielleicht inspirieren.
800 Euro – für 30 Ehejahre Erinnerung. Sind ca. 2.30,- Euro im Monat – die 30 Jahre zur Seite gelegt werden. Es sind 0,077 Cent pro Tag!
Denkt bitte immer an euer Budget und reiht die Prioritäten korrekt ein, das sag ich nicht nur weil ich Hochzeitsfotograf bin, sondern kriege das leider oftmals mit.
Ich wünsche euch vom ganzen Herzen eine traumhafte Hochzeit und lasst es toll in Erinnerungen bewahren, der Hochzeitstag soll der unvergesslichste Tag in eurem Leben sein.
Tony Uygun